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Täglicher Weltuntergang

Ich habe eben einen Blink (das sind zusammengefasste Sachbücher) angehört, in dem es um Medienkonsum, vor allem Nachrichtenkonsum, ging. Unter dem Titel “Schluss mit dem täglichen Weltuntergang” schreibt Maren Urner darüber, wir mit negativen Nachrichten unser Gehirn zumüllen.

Wenn man eine Nachrichtensendung oder –seite aufruft, springen einem die negativen Informationen sofort in Auge. Den Nachrichten zufolge scheint jeden Tag die Welt ein bisschen mehr den Bach herunterzugehen. Aber bildet diese negative Berichterstattung die Wirklichkeit ab? Was machen die ewigen Schreckensmeldungen mit uns?

Wer regelmäßig News liest oder anschaut, glaubt, informiert über den Zustand der Welt zu sein. Tatsächlich bildet sich hierdurch ein verzerrtes Weltbild aus. Natürlich sollen Journalisten über Missstände aufklären. Aber warum wird so wenig über positive Entwicklungen berichtet?

Der “optimism gap” beschreibt das Phänomen, dass wir unser persönliches Umfeld positiv einschätzen, Dinge in größeren Zusammenhängen aber eher negativ. Die Medien machen Angst vor Dingen wie Flugzeugabstürzen, Terrorismus oder insgesamt fremden Kulturen, die eigentlich, rein statistisch, weniger gefährlich sind, als mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren.

In meinem Studium zum Onlinejournalisten habe ich gemerkt, dass der Fokus oft auf genau der Berichterstattung liegt, die ich vermeide, mir anzusehen. Weil es mich runterzieht. Weil es nicht wichtig für mich ist, wenn in einem Minenunglück in Mexiko mehrere Kumpel gestorben sind. Klar ist das traurig, aber inwieweit liefert mir das Erkenntnisse?

Ein konstruktiver Journalismus bietet Lösungen zu den Problemen und hebt ein Stück weit den Negativfokus auf. Wir brauchen einen Journalismus, der ein realistisches Weltbild vermittelt. Der uns die Welt in ihrer Komplexität besser verstehen lässt. Es sollte über positive Langzeitentwicklungen und mögliche Lösungsansätze berichtet werden.

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